mardi 28 juillet 2015

Achilles - nun doch wieder

Auch wenn gerade ein Thread zum gleichen Thema ganz oben steht, mache ich doch mal einen eigenen auf, um die Dinge nicht zu sehr zu vermischen.

Vorgeschichte: Wie schon öfter kundgetan, habe ich (M, 65 J.) eine 9jähirge Laufpause hinter mir, die durch ein massives Achillessehnenproblem in der Endphase einer bis dahin super laufenden Marathonvorbereitung auftrat. Ursache: übertriebenes Bergtraining. Dann das Laufen an den Nagel gehängt. Konnte ein halbes Jahr nur humpelnd gehen, an der rechten A.-Sehne (6 cm überm Fersenansatz) war noch lange ein richtig dicker Knubbel zu fühlen. Bei meinem Wiedereinstieg vor knapp einem Jahr war der aber komplett weg - nicht die leistete Verdickung spürbar - und auch sonst nichts mehr zu spüren. Natürlich habe ich als gebranntes Kind immer besonders beäugt, ob da irgendwas zuckt. Inzwischen bin ich auch schon wieder 1600 gelaufen, davon seit März im Schnitt 45 - 48 km. Einmal die Woche lege ich Tempoarbeit ein (TDL, Intervalle).

Bis Mitte diesen Jahres hatte ich regelmäßig direkt nach fast jedem Lauf meine Dehnungsübungen gemacht. Die Diskussion darum ging natürlich an mir nicht vorbei, so dass ich das Dehnen auf die lauffreien Tage (nur zwei pro Woche, da ich 5x laufe) verlegt habe. Etwa zur gleichen Zeit begann ich an eben diesen freien Tagen ein Laufkraft- und Rumpfstabi-Training (anfangs knapp eine Stunde) zu absolvieren. In den letzten Wochen bemerkte ich zwar insbesondere nach Tempoeinheiten ein leichtes Spannungsgefühl in den Waden, aber nichts an den Achillessehnen.

Letzte Woche hatte ich nach einer Einheit plötzlich ein Ziehen in der rechten Achillessehne, welches den ganzen Tag über nicht wegging. An diesem Tag hatte ich - im Urlaub auf einem Campingplatz befindlich - die Gunst der Stunde nutzen wollen und morgens früh um 5:00 Uhr (wegen der Gluthitze) mein Einlaufprogramm barfuß auf einem direkt nebenan gelegenen Golfplatz absolviert - 3,5 km lang butterweiches herrliches Laufen ohne Anstrengung. Ein göttliches Gefühl. Dummerweise hat mich die Begeisterung dazu gebracht, ganz am Schluss zweimal volle Kanne zu sprinten, was ich sonst in dem Tempo (bis 3:13/km wurden mal angezeigt) nie mache. Da tat aber noch nichts weh. Dann die Schlappen angezogen (was für ein Scheißgefühl nach dem göttlichen Barfußlauf !) und 11 km leichter Dauerlauf auf ebener Strecke.

Erst später am Tag merkte ich, dass mir nun die rechte Achillessehne leicht zwickte. Nicht schlimm, aber immer wieder spürbar. Am nächsten Tag war's wieder OK. Da ich in den zurückliegenden Wochen meine geplannten Wochen-km etwas überzogen hatte (allerdings kein Tempotraining in der Zeit), trat ich in der kommenden Woche kürzer, lief nur dreimal, dabei einmal noch 1,5 km barfuß auf sehr hartgetrocknetem Grasboden. Da zwickt Achilles leicht aber nicht anhaltend. Zwei dieser drei Läufe waren langsam und nur mittellang (8 km). Der dritte und letzte Lauf am letzten Freitag war dann ein TDL über 7 km in 44:43, also 6:23/km. Das hat mich muskulär nicht weiter angestrengt (von der Puste her schon). Aber nach dem Lauf hat Achilles dann durchgehend gemeckert - selbst mein Gehen gestaltete sich humpelnd. Im Bereich der A-Sehne war eine leichte Schwellung des umliegenden Gewebes spürbar, aber kein Knubbel an der Sehne. Auch liegt das ganze ein paar cm oberhalb der alten Stelle.

Ich habe dann sofort
  • alles Laufen eingestellt,
  • mehrmals täglich mit Eisbeuteln gekühlt
  • Waden gedehnt (dabei war in der A-Sehne nichts zu spüren)
  • Treppenübung gemacht (extensives Dehnen der Waden, ist auch Bestandteil meines Krafttrainings)
  • ein bisschen mit der Blackroll rumgespielt, aber nicht sehr konsequent

Da ich nun Sportpause habe, mache ich aus der Not eine Tugend und absolviere an jedem lauffreien Tag (also täglich) mein gesamtes Kraft- und Stabitraining. Die Fortschritte dabei sind frappierend, so dass ich sogar die Anzahl der Wiederholungen steigern konnte und es aber trotzdem besser läuft. Klingt zwar idiotisch, aber so kann ich wenigstens der Laufpause das Gefühl abtrotzen, dass sie auch etwas Gutes hat, nämlich mein Krafttraining voranzubringen. Meiner A-Sehne ging es übrigens nach jeder Einheit besser als vorher. Gestern war danach der Schmerz sogar ganz weg und ist bis jetzt auch nicht mehr wiedergekommen. Auch die Schwellung ist verschwunden.

Meine Frage ist nun, wie ich den kommenden Wiedereinstieg am besten gestalten kann. Eisern weiter pausieren ? Wenn ja, wie lange ? Nach meinem Gefühl würde ich noch bis übermorgen pausieren und dann langsam wieder beginnen wollen. Klar, hartes Training ist vorerst nicht angesagt, aber was denn dann ?

Üblicherweise liest man, man soll gaaaanz langsam anfangen. So auch bei Marquardt. Aber dann bringt er ein Fallbeispiel "Susi", wo gerade nicht rekonvaleszent geschlichen, sondern Technikentwicklung durch Lauf-ABC und extensive Intervallläufe (!!!) betrieben wird. Auf meine Verhältnisse umgerechnet wären das 1000m Intervalle mit knapp 7:00/km, was ich normalerweise als locker machbar empfunde (wenn alles gut ist). 1000m Intervalle laufe ich sonst in Sub 6:00/km. An sich würde es mir in den Plan passen, meine vergleichsweise hohen WKM zu reduzieren und stattdessen mehr Qualität zu machen.

Was sind Eure Erfahrungen bzw. Empfehlungen mit Bruder Achilles ? Ich möchte dieses Mal wirklich alles richtig machen.


Achilles - nun doch wieder

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