mardi 26 août 2014

Bin ich noch Anfänger?

Hallo zusammen,



ich (m, 45) habe letzten September das Laufen für mich entdeckt, und da ich jetzt seit fast einem Jahr dabei bin, wage ich es kaum noch, mich als Anfänger zu bezeichnen. Da meine Läuferkarriere aber noch etwa 40 Jahre dauern soll (ich habe trotz anfänglicher Skepsis Spass daran gefunden), sehe ich mich trotzdem noch ziemlich am Anfang. Wenn ich hier, auch im Anfänger- und Wiedereinsteigerforum, die Zeiten und Erfolgsgeschichten lese und dann mit mir vergleiche, dann stimmt das wohl auch.



Zum Laufen bin ich eigentlich eher aus Verlegenheit gekommen. Nach vielen Jahren fast vollständiger Sportabstinenz habe ich vor anderthalb Jahren angefangen, zumindest einmal pro Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Einmal pro Woche, nur wenn ich Lust habe, nur bei schönem Wetter, &sw. &sf. also ganz locker. Nach dem lockeren Start hatte ich dann recht schnell jeden Tag Lust, das Wetter war mir vollkommen egal, was dazu geführt hat, dass ich ein halbes Jahr später eine ganz gute Kondition hatte (wofür Aufzüge? Es gibt doch Treppen!), dafür aber 5 kg weniger auf den immer noch gut gepolsterten Rippen.



Nur bei Dunkelheit wollte ich nicht fahren, das ist mir zu riskant, und irgendwo hört der Spass an der Sache auch auf. Also war über den Herbst und Winter eine mehrmonatige Fahrradpause angesagt. Und mir war klar, dass mein Konditionsaufbau im Frühjahr von Neuem beginnen würde, wenn ich nicht... ja, was?



Alternativen wie Muckibude und Schwimmen sind unpraktisch, weil mit viel Zeitaufwand verbunden. Ich brauchte etwas, was man spontan und ungeplant machen kann. Auch im Dunkeln. Laufen war mir nie so ganz sympathisch, geht aber spontan, ungeplant und auch im Dunkeln. Während Fahrradfahren im Dunkeln für mich ausfällt, war es am Anfang ganz angenehm, die ersten Schritte zu Fuss im Schutz der herbstlichen Dunkelheit zu machen. Wer sich 93 kg auf 183 cm eingepackt in Tights und Laufshirt bildlich vorstellt, kann das vielleicht nachvollziehen.



Die ersten 4 Kilometer waren die Hölle, und ich bin um die Erkenntnis reicher, dass Kondition nicht gleich Kondition ist. Zwei Tage später bei den nächsten 4 Kilometern konnte ich auf Gehpausen verzichten. Um es vorwegzunehmen: ich laufe mittlerweile auch bei Tageslicht. Zwei bis dreimal pro Woche und ab und zu habe ich die Distanz erhöht. Und stets mit dem Vorsatz, es nicht zu übertreiben und keine Verletzungen zu riskieren. Im Mai habe ich den Vivawest-HM in Gelsenkirchen (2:13) mitgemacht, und zwei Wochen später den Rhein-Ruhr-HM in Duisburg (2:10). Grossartige Erlebnisse, obwohl ich Massenveranstaltungen eigentlich nicht mag.



Danach dachte ich, jetzt lege ich richtig los und habe versucht, mein Tempo zu steigern. Konditionell ging das auch ganz gut, aber es hat nicht lang gedauert, da hat mein Körper erste Warnsignale gesendet. Genauer gesagt, meine Fußsohlen haben sich mit einem Ziehen beim Abrollen gemeldet. Nun mache ich das, was ich wohl zu lange zu sehr vernachlässigt habe: Dehnen. Weiterhin laufe ich nur noch zweimal pro Woche und auch nicht mehr so schnell - 15 Sekunden/Km langsamer machen schon einiges aus. Der Erfolg ist zumindest spürbar. Allerdings muss ich mich wohl auch von meinem Ziel verabschieden, beim nächsten HM meine bisherige Bestzeit zu unterbieten. Und der ist schon in knapp zwei Wochen.



Jemand meinte mal, die meisten Läufer machten im Laufe ihrer Karriere irgendwann mal Bekanntschaft mit einer der typischen Läuferbeschwerden. Ich bin ja eigentlich der Meinung, dass ich mich vorsichtig an mein Limit herangetastet und hoffentlich auch rechtzeitig die Notbremse gezogen habe. Vielleicht sehe ich das in Wirklichkeit aber auch verbissener, als ich mir selbst gegenüber zugeben möchte. Vielleicht ist ja noch jemand hier, der mit Mitte 40 festgestellt hat, dass man eben doch nicht mehr so kann, wie man gerne möchte. Oder weiss, wie man das trotzdem hinkriegt.



Jetzt hoffe ich, dass der Regen aufhört. Heute steht noch eine gemütliche 16-Kilometer-Runde an. Denn übernächsten Sonntag will ich wenigstens ankommen, wenn ich schon keine 2:09 schaffe ;-)



Viele Grüße,

Torsten




Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire