dimanche 26 avril 2015

Mein erster Marathon: Hamburg, 26.04.2015

Hallo Leute,

heute habe ich meinen ersten Marathon gefinisht. Von diesem Lauf und meiner Vorgeschichte dazu will ich euch nun berichten.
Vorbereitung:
nach einer neuerlichen Überlastung im Dezember konnte ich zu Jahresbeginn wieder ins Training einsteigen. Da ich doch relativ große Fortschritte erzielen konnte, entschied ich mich letztendlich für Hamburg und entgegen den Rennsteig (ein Hauptevent in meinem Verein). Als Ziel nahm ich mir vor diesen 1. zu finishen mit einer möglichen Zielzeit um die 3:10 h. Nach knapp 8 Wochen Trainingsphase probierte ich mein Glück bei einem lokalen 15er, den ich unzufriedenstellend finishte, fragte ich mich wieso, weil es
im Training eigentlich gut lief. Was mir auffiel, dass mein Darm vorher etwas nervös war und ich am Wettkampftag ca. 4 kg mehr wog als zu meinem bisher einzigsten Halbmarathon. Daraufhin zog ich Konsequenzen in der Ernährung (weniger Kohlenhydrate (Brot) und weniger fette Schokolade), außerdem, das es nun wärmer wurde, wieder vermehrt mit dem Rad unterwegs). Das Tempotraining in der zweiten Woche nach dem Wettkampf lief dann auch gleich (mit Superkompensation nach dem 15er) richtig gut. Jedoch zog ich mir nach dem zweiten Tempotraining dieser Woche wieder eine Überlastung zu (m.medialis vastus). Aus diesem Grund musste ich dann den geplanten HM-Testwettkampf die Woche darauf abblasen. Da Massage, etc. des betroffenen Muskels keine Besserung bewirkte und ich sowieso schon einen Termin nach dem geplanten HM vereinbart hatte, bin ich einfach mal hin. Der Physio meinte, dass meine iberschenkelaußenseize verspannt sei und ich so das Knie einknicke beim laufen, weswegen es dann zur besagten Überlastung führte. Nach ein paar schmerzhaften Minuten beim Physio und neuen Übungen könnte ich dann nach knapp zwei Wochen leichtem Training wieder lockere 11 km am
stück laufen ("vielleicht schaff ich's ja noch bis Hamburg"). Tag darauf die Ernüchterung: beim Squash spielen auf einmal einen Schlag im Sprunggelenk verspürt ("das wars dann wohl"). PECH angewandt und zwei Tage später mit Bluterguss beim Arzt gewesen ("da haben sie nochmal Glück gehabt. Wie ich den Bluterguss gesehen habe, wollte ich Ihnen fast schon eine Überweisung ausstellen. Hamburg brauchen sie noch nicht absagen. Schauen sie wies in den nächsten Tagen heilt, is nur eine leichte Überdehnung"). Mit einer großen Sorge weniger wieder leicht das Training aufgenommen. Am Wochenende darauf wieder 18 km geschafft ("vielleicht schaff ichs trotz aller Umstände und 3 Wochen nur leichtem Training nach Hamburg"). Die Woche darauf konnte ich meinen spitzenumfang aus dem Februar erreichen (75 km). Längster Lauf vor dem Marathon waren knapp 29 km. Soweit zur Vorbereitung.

Woche vor dem Lauf: Halskratzen, sehr müde (+da sehr nervös) ("Nein du darfst jetzt nicht krank werden"), ein Bangen bis zum Start

Vor dem Start: bewölkt, hohes Regenrisiko, ca. 12 Grad
und los geht's: Wahnsinn, ich bin echt dabei! Bitte, bitte lass
mich durchkommen (hatte mir mein anderes Sprunggelenk am letzten langen Lauf die Woche zuvor etwas gestaucht, weswegen die Mittwochseinheit ausfallen musste; die beiden anderen Einheiten waren ohne Probleme möglich (eine mit Bandage); wenn alles super läuft vielleicht sogar sub 3:20?).
der Plan war mit ca. 4:50 anzugehen und dann mal gucken wie das läuft und ob ich vielleicht noch zulegen kann...
nach einem emotionalen Start (nach zwei Seuchenjahren, in denen ich einen Marathon laufen wollte aber aufgrund von diversen Verletzungen ausgebremst wurde) war ich einfach nur erleichtert und hoffte, dass ich iwi ohne neuerliche Verletzungen durchkomme.
Km 1: nach einem eher langsamen Beginn nach der Startlinie nahmen die ersten Meter seinen Lauf (4:46 min) ("etwas schnell, nimm lieber etwas raus und denk daran Innenbahn!")
KM 2: immer mal wieder der Blick auf die Pulsuhr (unterer DL 2), einige Läufer überholen mich, aber langsam überhole ich auch den ein oder anderen (4:32) ("mach langsamer, das hältst du nie!")
KM 3: so langsam beginnt es zu Nieseln (bis ca. KM 20) (4:50) ("geht doch!")
KM 4: ich überhole nun genauso viel wie mich überholen (4:38) ("was soll das? So wird das nie was mit ankommen! Viel zu schnell!")
KM 5: erste Verpflegungsstation (" schade, dann gibts Bananen doch erst ab KM 10"), immerhin n Wasser ergattert- neulich im Training: "Wieselbursche, neuulich blieb bei der Verpflegung einfach einer abrupt stehen anstatt damit weiterzulaufen!"-
dieser Tip war besonders im letzten Drittel goldwert! (4:44) ("wenigstens
etwas langsamer!")
KM 6: einsortieren, die nächsten Kurven kommen (4:31) ("eigentlich is das doch garnicht soo schnell, vielleicht kann ich das doch?")
KM 7: (4:36) ("mh, herzfrequenz ist nicht viel höher als am Start (ca. 80% hfmax), seltsam")
KM 8: Zwischenverpflegung bei 7,5, wieder ein Wasser ergattert. (4:47) ("jawohl, guter Mann! Immer schön trinken, nicht dass du am Ende dehydrierst! Bei der nächsten Verpflegung muss aber eine Banane her, sonst kommt später der Hungerast!")
KM 9: so langsam macht sich das rechte Sprunggelenk bemerkbar (4:34) ("oje, jetzt spüre ich schon ein ganz leichtes Ziehen? Das hält niemals bis zum Ende! Notfalls muss ich aussteigen.")
KM 10: (4:35) 1,5 Bananen ergattert, in der Hand zerdückt (auch ein Tipp vom besagten Kollegen),knapp über 47 min ("die Bananen sind wichtig, sehr gut! Die ersten 10 KM waren ja einfach!")
KM 11: Profil geht stärker bergab, ich überhole ca. 60 Mitläufer , mich gefühlt keiner , Slalomlaufen(4:18) ("das haben wir bei den Hügelintervallen im Wald geübt- lass es laufen- langer Schritt und Vorfuß!")- ja, ja Hühelintervalle auf unebenen Waldwegen sind nicht die beste Vorbereitung auf Hamburg, machen aber Spaß (sonst hätte ich alleine trainieren müssen), seltsamerweise bin ich trotz Wurzeln, nicht umgeknickt
KM 12+ 13: teilweise immer noch bergab, dann wieder etwas bergauf (9:03) ("kürzerer Schritt , jetzt nicht überpacen! Verdammt, da hab ob bei Verpflegung glatt das Schild verpennt")
Zwischenverpflegung, wieder ein wenig Wasser
KM 14: der m. Medilis vastus meldet sich (4:36) ("verdammt, jetzt schon Überlastung? Wie soll das erst in 10,20 km sein?! Ein paar Lockerungsversuche (Unterschenkel etwas vorschwingen und mehr Hüftstreckung), ein bisschen mehr Ferse)- einige KMs später wurde es etwas "schlimmer", war dann ab ca. KM wieder weg...
KM 15: wieder Bananen, dazu noch Wasser (4:46) (" laut pulsuhr hast du den KM gebummelt! Der war auch nicht besonders schnell! So ein gutes Drittel ist rum, folgen noch zwei")
KM 16 (4:33) ("geht doch!")
KM 17: (4:31) ("so schnell mus es nun auch nicht unbedingt sein, denk an deine Muskeln und Knochen: du willst finishen! Alles andere ist egal!")
KM 18: kleiner Schluck Wasser (4:29) ("ich verarsche mich gerade selbst!")
KM 19: (4:32) ("es sieht so aus als wärst du im Flow. Mal gucken, wie lange das noch geht!")
KM 20: ersten Isodrink, n Stück Banane ("hab zwar nie ein Isodrink probiert, aber vielleicht nicht schlecht (gegen Krämpfe). Werd ich hoffentlich vertragen!") (4:31)
KM 21: 4:27/ HM Zwischenzeit: 1:37:11 ("die erste Hälfte ist rum! Das geht ja auf sub 3:15, schaffst du niemals mit deinen beschaulichen 29 KM als längsten Lauf; die erste Hälfte war eigentlich relativ angenehm, mal sehen was es wird, falls ich nicht noch abbrechen muss! Der eigentlich Marathon beginnt jetzt!")
KM 22: (4:37) ("weiter so")
KM 23: wieder etwas Wasser (4:35)
KM 24: (4:23), großartige Gedanken bleiben nicht mehr, die Belastung wird größer ("denk weithin an deine Armarbeit!")
KM 25 etwas cola und Wasser (4:37) ("verdammt! Ich wollte doch Iso! Auch wenn das Zeugs nach Magnesiumtablette schmeckt! Naja etwas Koffein und Zucker und Phosphate werden schon nicht schaden...")
KM 26: (4:38)
KM 27+28 (9:09) (etwas Wasser und nun auch in den Nacken ("wieder das KM-Schild an der Verpflegung verpasst, egal. Zwei Drittel sind rum, das letzte folgt.)
KM 29 : (4:27) (" ab jetzt wirds interessant, der Mann mit dem Hammer wartet")
KM 30: mehr oder wenige die ganze verpfleingsstelle verpasst, kein Betreuer der etwas reicht, zu dem noch stehende bzw schleichende Kollegen (4:32) ("das nervt, dann muss es in ein paar KM der Gel-Chip sein( auch noch nie vorher probiert)")
Zwischenzeit: 2:17:42 ("selbst wenn ich jetzt nur noch einen 5er-Schnitt schaffe schaffe ich es unter 3:20; stark! Eigentlich wollte ich ab hier anziehen, aber das Tempo ist ohnehin hoch! Halten, dann wär sogar sub 3:15 realisierbar!"), ab jetzt begleitet mich das 5er Tempo bei jedem KM-Schild und die Hochrechnung auf die Endzeit.
KM 31 (4:26), mittlerweile im DL 3-herzfrequenzzone angekommen ("noch 11,2")
KM 32 (4:32) Countdown runter
KM 33 (4:34), Beine werden immer schwerer, etwas Wasser ("hopp, du schaffst das!")
KM 34 (4:29)
KM 35: Iso und Banane, viele bleiben bei der Verpflegungsstelle plötzlich vor mir stehen, ich rämpel aus Versehen zwei Leutz an und bekomm dumme Bemerkungem(4:41) ("ich will doch an der Verpflegung nicht so viel verlieren!)
Zwischenzeit 35 KM: 2:40:25 ("es könnte tatsächlich klappen mit sub 3:15, aber noch über 7 km!")
KM 36 (4:40) ("passt! Weiter so!")
KM 37 (4:34), Wasser, langsam schmerzen die Beine
KM 38 (4:41) Puls nun deutlich im DL 3
KM 39: bei 38,5 Krampf im Bauch und Zwerchfell, ich bekomm fast keine Luft mehr, muss ein paar Meter gehen ("sch..."): von hinten: "Hopp, Potsdam ! Lauf weiter!" (Zieht vorbei); ein weiterer Anfeuerung von hinten (zieht vorbei), ich Versuch wieder zu laufen; bekomme fast keine Luft, bei etwas schnellerem Tempo kommt der Krampf wieder! (5:27)
KM 40: ich versuche mich zusammenzureißen, laufe wieder an beiden anfeuere heran, bedanke mich- zum ersten: "hatte einen Krampf im Zwerchfell, bekomme fast keine Luft"- züruck kommt nur:"dito", kurz darauf muss er gehen, ich kann weiter traben (5:06) ("wenn ich noch anziehen kann, klappt noch sub 3:15")
aber jeglicher Versuch das Tempo zu erhöhen misslingt ("halte das Tempo, ein weiterer Krampf kostet mehr Zeit!")
die letzten beiden KMs werden zur Qual (5:13 und 5:23): ich versuch mit Ziehen im Zwerchfell und quasi ohne Luft das Ziel zu erreichen; viele viele überholen mich auf den letzten knapp 4 KMs
Nun kommt die Ziellinie ("Gott sei Dank! Du hast es geschafft!" Ich brülle vor Freude, reiße mit letzter Kraft meine Arme hoch.
Im Ziel muss ich mich ein paar Sekunden anlehnen, brülle dann vor Freude und fange das Weinen an- einer der schönsten Momente in meinem Leben! Vielen Dank dafür!

Ein weiteres überragendes Dank gilt den Zuschauern. Gelegentlich mit seinem Namen angefeuert zu werden und dauernde Anfeuerungsrufe insgesamt machen so ein Event einzigartig!

etwas lang, aber kürzer ging das nicht, da es so besonders war!

viele Grüße
Wieselbursche


Mein erster Marathon: Hamburg, 26.04.2015

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