Im letzten Jahr hatte ich ich in Berlin meine Bestzeit auf 3:59:24 gebracht. Ermutigt durch eine richtig gute Vorbereitung, wollte ich nun versuchen in Hamburg die 3:45 zu knacken. Sicher ein ambitioniertes Ziel, aber ich war mir sicher, das es an einem Tag, an dem alles passt, durchaus machbar ist.
Richtig gespannt war ich auf die Stimmung. Ich habe über Hamburg ja sehr viel gutes gehört, konnte mir aber beim besten willen nicht vorstellen, das die Stimmung in Berlin noch zu übertreffen ist.
In den letzten Tagen vorm Rennen machten mir Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur zu schaffen - das ganze steigerte sich Samstag soweit, das ich nur über die Marathonmesse humpeln konnte. das war natürlich nicht das, was ich mir gewünscht hatte.
26.4. - da war er, der Tag der Tage. Die Schmerzen im Oberschenkel waren immer noch da, aber nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Nach einem Frühstück auf dem Hotelzimmer ging es denn mit der U-Bahn Richtung Messehallen. Schon beim Aussteigen wurde es deutlich sichtbar, das es hier um eine richtig große Veranstaltung ging. Menschenmassen überall, gefühlt jeder dritte im Dänemark-Laufhirt. Dank der guten Organisation und des großzügigen Platzangebots auf der Messe war ich in wenigen Minuten mein Gepäck los und hatte noch reichlich Zeit. Auf dem Weg zu meinem Startblock F gab es noch die traditionellen mehrmaligen Dixi-Besuche, das muss wohl bei mir einfach so sein.
Im Startblock selbst war ich überrascht, wie großzügig der Platz bemessen war. Sogar ein kleines Aufwärmeprogramm war möglich. Immer wieder horchte ich in mich hinein, war mit dem Oberschenkel ein Marathon möglich oder nicht ? Ich wollte es auf jeden Fall versuchen, nahm mir aber auch vor, auszusteigen wenn die Schmerzen zu groß werden. Da ich fest davon ausging, das es genau so kommen würde, war meine Laune nicht gerade ganz oben.
Endlich ging es los. Ca 9 Minuten nach dem Startschuss war auch ich über die Startlinie. Die ersten Meter verliefen überraschend gut, es war nicht so eng auf der Strasse, wie ich es befürchtet hatte. Hier machen sich die vielen verschiedenen Startblöcke bezahlt, die diese Situation doch sehr entzerren. Wie gewohnt schlugen die ersten Meter gleich auf die Blase - also ging es gleich gegenüber vom Hamburger Dom in die Bäume - und ich war absolut nicht der einzige, dem es so ging :-)
Dann ging es richtig los, die ersten Kilometer über die Reeperbahn , weiter in Richtung Altona liefen richtig gut. Unbewusst war ich sofort in der Pace von 5:18, die ich mir vorgenommen hatte. Die ersten 5 KM liefen richtig flüssig, ab KM 6 musste ich mich sogar selbst etwas bremsen, um nicht zu schnell zu werden. der Oberschenkel war zu spüren, aber alles im erträglichen Bereich.
Schön war es, das an den Verpflegungsstationen etliche Helfer bereit standen, und die Becher angereicht haben, so das hier wirklich kaum Zeit verloren ging. KM 10 erreichte ich in 53:17, geplant hatte ich hie reine Zeit von 53:45. Sah doch gut aus. So langsam wurde es auch an der Strecke lauter, immer mehr Menschen säumten die Strecke. Im Gegensatz zu den Zuschauern in anderen Städten, waren die Leute hier richtig aktiv, klatschten, feuerten an und machten Mut. Immer wieder wurde ich mit meinem Namen angefeuert - das hatte ich so intensiv noch nie erlebt. Ein tolles Gefühl.
Bei KM 11 ging es denn zu den Landungsbrücken - ein toller Blick auf den Hafen und die Schiffe dort, dazu Zuschauer in Massen an der Strecke, ein Mordsradau - Marathonlaufen kann so geil sein.
Derartig angefeuert ging es leichtfüssig weiter. bei KM 15 lag ich mit 1:19:39 fast eine Minute unter meinem Plan. Weiter ging es durch einen längeren Strassentunnel, dann einmal um die Binnenalster. Auch hier war die Stimmung großartig, speziell an der ersten Staffelwechselzone war es richtig laut. Immer wieder setzte leichter Nieselregen ein - meine Stimmung konnte das nicht trüben, auch die Zuschauer ließen sich hiervon nicht beeindrucken.
Die Halbmarathonmarke erreichte ich bei 01:52:07. Damit war ich 30 Sekunden hinter der geplanten Zeit zurück. Kein Problem, wenn es weiter so gut läuft, hole ich das im Schluss-spurt noch auf.
Weiter ging es am Stadtpark vorbei. Hier standen natürlich nicht überall Zuschauermassen, aber mich beeindruckte immer wieder, wie sehr sich diejenigen, die an der Strecke standen engagierten. Ganz großes Kino Hamburg ! Bei KM 25 stand 2:13:18 auf der Uhr - nur noch 21 Sekunden hinterm Plan. Auf dem Weg zu KM 30 wurde es an der Strecke wieder lebhafter, irgendwo wummerte dann Ein Stern, der deinen Namen trägt aus großen Boxen. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich fast gedacht, das ich mitgesungen habe :-) . Es machte so dermaßen Spaß hier zu laufen und teil dieser riesengroßen Party zu sein. Mittlerweile war mir auch klar, das ich durchhalten würde. Irgendwie hatte ich mich mit meinem Oberschenkel arrangiert - er tat etwas weh, behinderte mich aber nicht. Was war ich froh - ich hatte mich so intensiv auf diesen Marathon vorbereitet, ihn denn nicht zu Ende laufen zu können. wäre doch wirklich bitter gewesen.
Die 30 KM Marke passierte ich bei 2:40:04 - immer noch ca 30 Sekunden hinter meinem Plan. Ab KM 35 wollte ich etwas Tempo zulegen, um diese aufzuholen. Ich sah jetzt immer mehr Läufer, die sich mit Krämpfen plagten, humpelten oder einfach keine Kraft mehr hatten. Der Mann mit dem Hammer begann offenbar sein Tagwerk.
Ich verlor etwas Zeit an einer Verpflegungsstation und kam bei KM 35 in 3:06:57 an - das war denn doch eine Minute hinter meinem Plan. Ich zog das Tempo nun an, aber eine Minute aufzuholen war schon eine Aufgabe. Was soll, wenn es denn nicht unter 3:45 wird sondern eine 3:45:59 ist das ja auch OK redete ich mir ein. Es war ja erst mein vierter Marathon, und nach 4:33, 4:13 und 3:59 werde ich auf jeden Fall wieder eine geniale Steigerung nach Hause bringen. Wobei unter 3:45 schon schöner wäre :-)
ich genoss es richtig, noch etwas Tempo zulegen zu können. Ich hatte mir meine Kraft gut eingeteilt, dieses Gefühl die Schlusskilometer noch so richtig genießen zu können, ist einfach toll. Dann kamen der Eppendorfer Baum und der Klosterstern - diese unglaubliche Atmosphäre überwältigte mich - so etwas habe ich noch nicht erlebt. laute Musik, Trommler, Menschenmassen die jeden einzelnen Läufer ins Ziel schreien wollten unglaublich, Gänsehaut. Habe ich tatsächlich Atemlos mitgesungen und das Publikum dazu dirigiert ? Zu was man doch fähig ist :-)
Mit jedem Meter machte es mehr Spaß. Mittlerweile hatte ich das Kräftesparen aufgegeben und lief das maimal mögliche Tempo. KM 40 erreichte ich in 3:33:23 - blieben für die letzten 2,195 KM Elfeinhalb Minuten - das wird knapp, könnte aber klappen. Wie Geil ist das denn ? Morgens noch nicht damit gerechnet, überhaupt anzukommen, nun doch auf Wunschzeitkurs. Ich versuchte nochmal alles, merkte aber auch deutlich den Anstieg auf dem letzten Kilometer. Dann war er da, der Rote Teppich im Zieleinlauf .auf der Ziellinie riss ich die Arme hoch und jubelte - ich war so glücklich es geschafft zu haben und so viel Spaß gehabt zu haben, das ich vergaß meine Uhr zu stoppen. Egal, das es Bestzeit war, war klar. So leicht die Beine auch im rennen waren, so sehr forderte jetzt mein Oberschenkel sein Recht. Laufen ging fast gar nicht mehr- so humpelte ich meiner wunderschönen Medaille entgegen. Auf dem Weg dorthin zückte ich mein Handy und schaute auf die SM S, die ich erhalten habe : Glückwunsch, Ziel erreicht - hast am ende ja nochmal richtig gas gegeben! schrieb mein bester Freund, der das Rennen Online verfolgt hatte. Und nun war es soweit - die Tränen flossen und vermischten sich mit meinem strahlenden Lachen - so fühlt es sich an, wenn man einfach glücklich ist !
Wenig später erfuhr ich denn auch das Ergebnis : 3:44:45 - Danke Hamburg, das ihr mich dahin getragen habt. Ich komme wieder, keine Frage !
Richtig gespannt war ich auf die Stimmung. Ich habe über Hamburg ja sehr viel gutes gehört, konnte mir aber beim besten willen nicht vorstellen, das die Stimmung in Berlin noch zu übertreffen ist.
In den letzten Tagen vorm Rennen machten mir Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur zu schaffen - das ganze steigerte sich Samstag soweit, das ich nur über die Marathonmesse humpeln konnte. das war natürlich nicht das, was ich mir gewünscht hatte.
26.4. - da war er, der Tag der Tage. Die Schmerzen im Oberschenkel waren immer noch da, aber nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Nach einem Frühstück auf dem Hotelzimmer ging es denn mit der U-Bahn Richtung Messehallen. Schon beim Aussteigen wurde es deutlich sichtbar, das es hier um eine richtig große Veranstaltung ging. Menschenmassen überall, gefühlt jeder dritte im Dänemark-Laufhirt. Dank der guten Organisation und des großzügigen Platzangebots auf der Messe war ich in wenigen Minuten mein Gepäck los und hatte noch reichlich Zeit. Auf dem Weg zu meinem Startblock F gab es noch die traditionellen mehrmaligen Dixi-Besuche, das muss wohl bei mir einfach so sein.
Im Startblock selbst war ich überrascht, wie großzügig der Platz bemessen war. Sogar ein kleines Aufwärmeprogramm war möglich. Immer wieder horchte ich in mich hinein, war mit dem Oberschenkel ein Marathon möglich oder nicht ? Ich wollte es auf jeden Fall versuchen, nahm mir aber auch vor, auszusteigen wenn die Schmerzen zu groß werden. Da ich fest davon ausging, das es genau so kommen würde, war meine Laune nicht gerade ganz oben.
Endlich ging es los. Ca 9 Minuten nach dem Startschuss war auch ich über die Startlinie. Die ersten Meter verliefen überraschend gut, es war nicht so eng auf der Strasse, wie ich es befürchtet hatte. Hier machen sich die vielen verschiedenen Startblöcke bezahlt, die diese Situation doch sehr entzerren. Wie gewohnt schlugen die ersten Meter gleich auf die Blase - also ging es gleich gegenüber vom Hamburger Dom in die Bäume - und ich war absolut nicht der einzige, dem es so ging :-)
Dann ging es richtig los, die ersten Kilometer über die Reeperbahn , weiter in Richtung Altona liefen richtig gut. Unbewusst war ich sofort in der Pace von 5:18, die ich mir vorgenommen hatte. Die ersten 5 KM liefen richtig flüssig, ab KM 6 musste ich mich sogar selbst etwas bremsen, um nicht zu schnell zu werden. der Oberschenkel war zu spüren, aber alles im erträglichen Bereich.
Schön war es, das an den Verpflegungsstationen etliche Helfer bereit standen, und die Becher angereicht haben, so das hier wirklich kaum Zeit verloren ging. KM 10 erreichte ich in 53:17, geplant hatte ich hie reine Zeit von 53:45. Sah doch gut aus. So langsam wurde es auch an der Strecke lauter, immer mehr Menschen säumten die Strecke. Im Gegensatz zu den Zuschauern in anderen Städten, waren die Leute hier richtig aktiv, klatschten, feuerten an und machten Mut. Immer wieder wurde ich mit meinem Namen angefeuert - das hatte ich so intensiv noch nie erlebt. Ein tolles Gefühl.
Bei KM 11 ging es denn zu den Landungsbrücken - ein toller Blick auf den Hafen und die Schiffe dort, dazu Zuschauer in Massen an der Strecke, ein Mordsradau - Marathonlaufen kann so geil sein.
Derartig angefeuert ging es leichtfüssig weiter. bei KM 15 lag ich mit 1:19:39 fast eine Minute unter meinem Plan. Weiter ging es durch einen längeren Strassentunnel, dann einmal um die Binnenalster. Auch hier war die Stimmung großartig, speziell an der ersten Staffelwechselzone war es richtig laut. Immer wieder setzte leichter Nieselregen ein - meine Stimmung konnte das nicht trüben, auch die Zuschauer ließen sich hiervon nicht beeindrucken.
Die Halbmarathonmarke erreichte ich bei 01:52:07. Damit war ich 30 Sekunden hinter der geplanten Zeit zurück. Kein Problem, wenn es weiter so gut läuft, hole ich das im Schluss-spurt noch auf.
Weiter ging es am Stadtpark vorbei. Hier standen natürlich nicht überall Zuschauermassen, aber mich beeindruckte immer wieder, wie sehr sich diejenigen, die an der Strecke standen engagierten. Ganz großes Kino Hamburg ! Bei KM 25 stand 2:13:18 auf der Uhr - nur noch 21 Sekunden hinterm Plan. Auf dem Weg zu KM 30 wurde es an der Strecke wieder lebhafter, irgendwo wummerte dann Ein Stern, der deinen Namen trägt aus großen Boxen. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich fast gedacht, das ich mitgesungen habe :-) . Es machte so dermaßen Spaß hier zu laufen und teil dieser riesengroßen Party zu sein. Mittlerweile war mir auch klar, das ich durchhalten würde. Irgendwie hatte ich mich mit meinem Oberschenkel arrangiert - er tat etwas weh, behinderte mich aber nicht. Was war ich froh - ich hatte mich so intensiv auf diesen Marathon vorbereitet, ihn denn nicht zu Ende laufen zu können. wäre doch wirklich bitter gewesen.
Die 30 KM Marke passierte ich bei 2:40:04 - immer noch ca 30 Sekunden hinter meinem Plan. Ab KM 35 wollte ich etwas Tempo zulegen, um diese aufzuholen. Ich sah jetzt immer mehr Läufer, die sich mit Krämpfen plagten, humpelten oder einfach keine Kraft mehr hatten. Der Mann mit dem Hammer begann offenbar sein Tagwerk.
Ich verlor etwas Zeit an einer Verpflegungsstation und kam bei KM 35 in 3:06:57 an - das war denn doch eine Minute hinter meinem Plan. Ich zog das Tempo nun an, aber eine Minute aufzuholen war schon eine Aufgabe. Was soll, wenn es denn nicht unter 3:45 wird sondern eine 3:45:59 ist das ja auch OK redete ich mir ein. Es war ja erst mein vierter Marathon, und nach 4:33, 4:13 und 3:59 werde ich auf jeden Fall wieder eine geniale Steigerung nach Hause bringen. Wobei unter 3:45 schon schöner wäre :-)
ich genoss es richtig, noch etwas Tempo zulegen zu können. Ich hatte mir meine Kraft gut eingeteilt, dieses Gefühl die Schlusskilometer noch so richtig genießen zu können, ist einfach toll. Dann kamen der Eppendorfer Baum und der Klosterstern - diese unglaubliche Atmosphäre überwältigte mich - so etwas habe ich noch nicht erlebt. laute Musik, Trommler, Menschenmassen die jeden einzelnen Läufer ins Ziel schreien wollten unglaublich, Gänsehaut. Habe ich tatsächlich Atemlos mitgesungen und das Publikum dazu dirigiert ? Zu was man doch fähig ist :-)
Mit jedem Meter machte es mehr Spaß. Mittlerweile hatte ich das Kräftesparen aufgegeben und lief das maimal mögliche Tempo. KM 40 erreichte ich in 3:33:23 - blieben für die letzten 2,195 KM Elfeinhalb Minuten - das wird knapp, könnte aber klappen. Wie Geil ist das denn ? Morgens noch nicht damit gerechnet, überhaupt anzukommen, nun doch auf Wunschzeitkurs. Ich versuchte nochmal alles, merkte aber auch deutlich den Anstieg auf dem letzten Kilometer. Dann war er da, der Rote Teppich im Zieleinlauf .auf der Ziellinie riss ich die Arme hoch und jubelte - ich war so glücklich es geschafft zu haben und so viel Spaß gehabt zu haben, das ich vergaß meine Uhr zu stoppen. Egal, das es Bestzeit war, war klar. So leicht die Beine auch im rennen waren, so sehr forderte jetzt mein Oberschenkel sein Recht. Laufen ging fast gar nicht mehr- so humpelte ich meiner wunderschönen Medaille entgegen. Auf dem Weg dorthin zückte ich mein Handy und schaute auf die SM S, die ich erhalten habe : Glückwunsch, Ziel erreicht - hast am ende ja nochmal richtig gas gegeben! schrieb mein bester Freund, der das Rennen Online verfolgt hatte. Und nun war es soweit - die Tränen flossen und vermischten sich mit meinem strahlenden Lachen - so fühlt es sich an, wenn man einfach glücklich ist !
Wenig später erfuhr ich denn auch das Ergebnis : 3:44:45 - Danke Hamburg, das ihr mich dahin getragen habt. Ich komme wieder, keine Frage !
Hamburg - was für ein Fest
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