dimanche 19 octobre 2014

Ein Jahr sukzessiver, dynamischer Verbesserungen

Liebe Community,



der erste Herbstmarathon wurde erfolgreich absolviert und jeglicher Trainingserfolg der letzten Monate gipfelte sich im höchsten Ausdruck der persönlichen Leistungsfähigkeit. Aber jeder von uns weiß, dass sich das Ziel des Laufsports nicht auf das punktuelle, explosionsartige Entfalten des vollen Leistungsvermögens beschränken lässt. Vielmehr geht es auch um eine sukzessive Verbesserung der Leistungsfähigkeit.




Diversen Büchern sowie Empfehlungen im Internet entnehme ich den Ratschlag, auf den Wettkampf eine Phase der Regeneration und des reduzierten Trainings folgen zu lassen, in der man durchaus die Grundlage (und Grundlagenausdauer) für das nächste Jahr schaffen kann, in der man aber bewusst keine Steigerung zum vormaligen Höchststand anstreben sollte. Der Körper sowie die Psyche (als auch das Hormonsystem) brauchen eine Pause, um sich von der Strapaze des Marathon-Trainings zu erholen, lese ich in diesem Zusammenhang oft.


Allerdings empfinde ich mein Training für den Marathon (gelaufen am 12.10.) als auch das Befinden danach als völlig anders. Da es mein erster Marathon war, bin ich ihn - nach gefühlter Reflexion - etwas unterhalb meines maximalen Leistungsvermögens gelaufen, fühlte mich bereits nach drei Tagen gut erholt und war mittlerweile wieder zwei Mal joggen, ohne mich noch angeschlagen oder übermäßig erschöpft zu fühlen. Im Gegenteil, der Lauf scheint in mir eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und eine Stärkung des psychischen Willens und Ehrgeizes bewirkt zu haben. Gestern hatte ich meinen bisher schnellsten Lauf über eine Strecke von 15 km. Und diese Erfolge, auch über den Marathon hinaus, empfinde ich als sehr wohltuend; insbesondere, da das große Ziel, an dem sich in den letzten Monaten alles ausgerichtet hat und das durchaus Quelle des persönlichen Erfolges und Wohlbefinden war, nun hinter mir liegt.


Nun zur eigentlichen Frage:

Kann man sein Training so aufbauen, dass man sukzessive weitere Trainingserfolge einbaut? Im Winter würde ich womöglich vermehrt an der Geschwindigkeit auf kürzeren Distanzen feilen und die langen Strecken nur locker zum Erhalt der Grundlagenausdauer und des Fettstoffwechsels laufen. Das Ganze wäre dann zu vergleichen mit einem Makrozyklus im Krafttraining.

Oder reduziert ihr tatsächlich euren Trainingsumfang bewusst, seht von weiteren Steigerungen ab und regeneriert euch auf diese Weise vollständig, um im nächsten Jahr wieder fit zu sein für ein intensives Aufbautraining?



Auch wenn mir das Lauftraining grundsätzlich positive Gefühle beschert, ist das Erfolgserlebnis, sich selbst gewissermaßen zu "überbieten" ein für mich wesentliches Element. Und darauf möchte ich ungerne verzichten.



Viele Grüße,

Siddhartha




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