Nachdem ich 2013 in Hannover meine Marathon-Premiere mit 4:32 hatte und 2014 - ebenfalls in der Hannoverschen Heimat - mit 4:13 meine Zeit kräftig verbessert habe, war ich sehr gespannt, was in Berlin möglich war. Einerseits wusste ich vom Halbmarathon, wie schnell die Berliner Strecke ist, andererseits hatte ich auch etwas Angst vor dem Gedränge auf der Strecke. Da ich für 2015 in Hamburg geplant hatte, die 4 Std anzugreifen, war mein Plan, mich in Berlin auf 4:10 zu verbessern. Allerdings gab es in der Vorbereitung - ca 4 Wochen vor Berlin - einen Halbmarathon, den ich als langen lauf (mit vorhergehendem lauf über 6 KM "Anfahrt" ) geplant hatte, und auf dem ich ohne das es beabsichtigt war, meine HM Bestzeit von 1:56 auf 1:47 verbesserte. Seitdem ließ mich der Gedanke nicht mehr los, ob die 4 Std vielleicht schon in Berlin fallen können.
Am Freitag ging es denn endlich nach Berlin. Unsere gemietete Wohnung lag an der Reinhardstr. direkt an der Laufstrecke. Wie praktisch., sollte es Sonntagmorgens kein freies Dixi Häuschen für mich geben, könnte ich ja kurz "zuhause" vorbeischauen :-) Nachmittags sind wir denn gleich zum Tempelhofer Flughafen, um die Startunterlagen abzuholen. Der Unterschied zum Halbmarathon war sofort offensichtlich: Diese Veranstaltung war um längen größer. Gierig habe ich die Atmosphäre aufgesogen und ein paar mehr oder weniger unnötige Einkäufe getätigt. Die Startnummernausgabe an sich war ohne große Wartezeit - das hatte ich anders erwartet. Aus lauter Gewohnheit und Vorsicht steckte ich mir noch einige Sicherheitsnadeln ein, obwohl ich meine Startnummer immer mit Magneten befestige.
Auf dem Heimweg in der U-Bahn sprach mich ein Läufer an, was er denn mit dem goldenen Armband machen soll und ob im Gepäckbeutel Sicherheitsnadeln sind. Während der "Armbanderklärung" suchte ich meine Sicherheitsnadeln - leider fand ich nicht alle und konnte dem guten Mann nur mit einer aushelfen - aber vielleicht hat ihm ja genau diese Glück gebracht :-)
Samstag nach dem aufstehen ging es ersteinmal vor die Tür, um eine kurze Runde locker zu traben. Natürlich zog mich die Neugier in Richtung Reichstag, um den Startbereich zu beäugen. Ich war bei weitem nicht der einzige Läufer, der hier von der Aufregung und der Neugier hingezogen wurde. Nachmittags ging es denn auf die Tribüne im Zielbereich, wo wir und erst den Mini Marathon der Kids und anschließend die beeindruckende Vorstellung der Inliner anschauten. Die Vorfreude auf den Zieleinlauf war bei mir riesig. Abends ging es zum Nudelessen ins Basil, dies kannte ich bereits von meinen beiden Halbmarathonteilnahmen in Berlin. Nach dem essen dort war bisher immer am nächsten Tag eine neue Bestzeit fällig - wenn das kein gutes Omen war.
Und dann war es endlich soweit - der Sonntag war da. Um 5:45 Uhr klingelte der Wecker. Nach einem guten Frühstück und diversen durch die Wohnung gelaufenen Runden ging es zum Startbereich.Man, was war ich aufgeregt. Diese Atmosphäre stellte alles in den Schatten. Es ist einfach etwas besonderes, wenn man vor dem Reichstag steht, Menschen aus zig Nationen um sich hat, und sich für einen Marathon fertig macht. Der Einlass klappte unkompliziert, auch meinen Startblock H erreichte ich gut, so das ich bereits gegen 8:20 im Block war. Vor lauter Nervosität drückte irgendwann die Blase, ich war sehr überrascht, das ich ohne Probleme ein freies Dixi-Klo fand. Dann ging es endlich los. In einiger Entfernung sah ich den 4:00 Ballon und arbeitete mich langsam zu ihm vor. Als ich ihn kurz hinter der Siegessäule fast erreicht hatte, ärgerte mich mein Körper nochmals - ich musste kurz in die Büsche verschwinden. 3 gramm leichter, aber dafür im Kopf frei, machte ich mich wieder auf den Weg. Kurz vor dem Ernst Reuter Platz hatte ich den Pacemaker wieder erreicht und versuchte,ihm zu folgen. Schnell merkte ich, das das dranbleiben eine echte Aufgabe ist. Einmal kurz nicht aufgepasst, waren gleich etliche Leute zwischen uns. Also immer volle Konzentration behalten. KM 10 erreichte ich in 56:02 - das sah doch schonmal gut aus. Erstaunlicherweise war es an den Wasserstationen kein Problem, an Wasser zu kommen - das hatte ich mir schlimmer vorgestellt.
Beim Halbmarathon zeigte die Uhr 1:58:05 an - eigentlich gut im Plan, aber da ich vorher immer in der zweiten Hälfte einen deutlichen Einbruch hatte, machte ich mir sorgen, ob dies reicht.Ich versuchte immer, etwas Vorsprung auf den Pacemaker zu bekommen, aber wirklich Platz konnte ich nicht zwischen uns bringen - spätestens an der nächsten Verpflegungsstelle waren wir wieder gleichauf.
Bei KM 25 stand die Uhr auf 2:20:28 - und langsam wurden die Beine schwer. Ich nahm mir als nächstes Ziel den Platz am wilden Eber vor - bis dahin wollte ich das Tempo halten. Dort angekommen genoß ich die Stimmung und lief einfach weiter. Der 4:00 Pacemaker war immer ungefähr auf meiner Höhe - und ich wollte ihm nun mindestens bis KM 30 folgen. Irgendwo auf dieser Höhe muss auch die Station mit der Gel-Verpflegung gewesen sein - lustig, wie man fast auf dem Boden festgeklebt ist. Ich hoffte inständig, das dieser Zeitverlust sich später nicht bemerkbar machte :-)
Je weiter wir kamen, desto besser wurde die Stimmung. es gab nun kaum noch Streckenteile, die nicht von Menschenmengen gesäumt waren.Genau so hatte ich mir das vorgestellt und gewünscht. KM 30 durchlief ich in 2:49:04. Das könnte noch passen - wenn nicht der übliche Einbruch kam. Also teilte ich mir die Strecke in kleinere Abschnitte ein. Jetzt erstmal bin KM32 das Tempo durchhalten. Das klappte gut, also weiter bis KM 34 - hier bin ich in Hannover bisher immer eingebrochen. Aber es ist denn doch etwas anderes, ob man durch den Menschenleeren Georgengarten läuft, oder ob man auf den Kudamm einbiegt.Also weiter, bei KM 35 stand die Uhr auf 3:17:21. Das müsste doch klappen. Kurz danach eine Verpflegungsstation - der Wunsch meiner Beine nach einer kurzen Pause war unüberhörbar und auch nicht mehr zu ignorieren. Also holte ich mir in guten Fußgängertempo einige Becher Wasser und verteilte sie über und in meinem Körper, dazu gab es einige Stücke Apfel. Nun hatte ich den 4:00 Pacemaker endgültig verloren. Aber hey, ich hab mich jetzt 36 KM abgerackert, das lasse ich mir doch jetzt nicht mehr nehmen. Den nächsten Kilometer lief ich in 4:30 - geht doch. Vorbei am Potsdamer Platz zog sich die Leipziger Strasse ewig lang hin. Mir war klar, das einige Freunde von mir auf der App des Marathons meine Zeiten verfolgten. Der Gedanke, diese Leute zu überraschen, beflügelte mich zusätzlich. Endlich ging es von der Leipziger Strasse ab in Richtung Gendarmenmarkt. Bei KM 40stand die Uhr auf 3:46:59. Das wird eng, ist aber zu schaffen. An der allerletzten Wasserstelle noch einmal kurz Kraft tanken, denn ging es auf den Boulevard "Unter den Linden". das Brandenburger Tor in Sichtweite, dazu noch Anfeuerung am Erdinger Bogen. Am Brandenburger Tor ein Blick auf die Uhr - noch ca 1,5 Minuten zeit für die letzten Meter - das sollte passen. Die Atmosphäre hier war unbeschreiblich. Aus den Lautsprechern dröhnte "Viva Colonia" in einer Sprache oder einem Dialekt, den ich nicht kannte - na, die wollen mir wohl Beine machen, in dem sie mich zum weglaufen anregen :-). Dann endlich durchs langersehnte Ziel - 3:59:24 standen auf der Uhr. Ich konnte es einfach nicht glaube, das ich dieses Ziel erreicht hatte, und schrie meine Freude in den Himmel. Wahnsinn!!!!! Was war das für ein Gefühl, sich auf die Reichstagswiese fallen zu lassen, und das erlebte Revue passieren zu lassen. Leute, nehmt keine Drogen, trinkt keinen Alkohol, lauft einfach den Berlin-Marathon.
Abends ging es denn noch etwas essen - lustig, das meine Begleiter - die den Marathon nicht gelaufen sind - für die U-Bahn plädierten. während ich unbedingt die 4 KM zum Restaurant laufen wollte. Ich fühlte mich noch so gut, da haben die Glückshormone wohl gute Arbeit geleistet.
Danke Berlin für diesen geilen Lauf !
Am Freitag ging es denn endlich nach Berlin. Unsere gemietete Wohnung lag an der Reinhardstr. direkt an der Laufstrecke. Wie praktisch., sollte es Sonntagmorgens kein freies Dixi Häuschen für mich geben, könnte ich ja kurz "zuhause" vorbeischauen :-) Nachmittags sind wir denn gleich zum Tempelhofer Flughafen, um die Startunterlagen abzuholen. Der Unterschied zum Halbmarathon war sofort offensichtlich: Diese Veranstaltung war um längen größer. Gierig habe ich die Atmosphäre aufgesogen und ein paar mehr oder weniger unnötige Einkäufe getätigt. Die Startnummernausgabe an sich war ohne große Wartezeit - das hatte ich anders erwartet. Aus lauter Gewohnheit und Vorsicht steckte ich mir noch einige Sicherheitsnadeln ein, obwohl ich meine Startnummer immer mit Magneten befestige.
Auf dem Heimweg in der U-Bahn sprach mich ein Läufer an, was er denn mit dem goldenen Armband machen soll und ob im Gepäckbeutel Sicherheitsnadeln sind. Während der "Armbanderklärung" suchte ich meine Sicherheitsnadeln - leider fand ich nicht alle und konnte dem guten Mann nur mit einer aushelfen - aber vielleicht hat ihm ja genau diese Glück gebracht :-)
Samstag nach dem aufstehen ging es ersteinmal vor die Tür, um eine kurze Runde locker zu traben. Natürlich zog mich die Neugier in Richtung Reichstag, um den Startbereich zu beäugen. Ich war bei weitem nicht der einzige Läufer, der hier von der Aufregung und der Neugier hingezogen wurde. Nachmittags ging es denn auf die Tribüne im Zielbereich, wo wir und erst den Mini Marathon der Kids und anschließend die beeindruckende Vorstellung der Inliner anschauten. Die Vorfreude auf den Zieleinlauf war bei mir riesig. Abends ging es zum Nudelessen ins Basil, dies kannte ich bereits von meinen beiden Halbmarathonteilnahmen in Berlin. Nach dem essen dort war bisher immer am nächsten Tag eine neue Bestzeit fällig - wenn das kein gutes Omen war.
Und dann war es endlich soweit - der Sonntag war da. Um 5:45 Uhr klingelte der Wecker. Nach einem guten Frühstück und diversen durch die Wohnung gelaufenen Runden ging es zum Startbereich.Man, was war ich aufgeregt. Diese Atmosphäre stellte alles in den Schatten. Es ist einfach etwas besonderes, wenn man vor dem Reichstag steht, Menschen aus zig Nationen um sich hat, und sich für einen Marathon fertig macht. Der Einlass klappte unkompliziert, auch meinen Startblock H erreichte ich gut, so das ich bereits gegen 8:20 im Block war. Vor lauter Nervosität drückte irgendwann die Blase, ich war sehr überrascht, das ich ohne Probleme ein freies Dixi-Klo fand. Dann ging es endlich los. In einiger Entfernung sah ich den 4:00 Ballon und arbeitete mich langsam zu ihm vor. Als ich ihn kurz hinter der Siegessäule fast erreicht hatte, ärgerte mich mein Körper nochmals - ich musste kurz in die Büsche verschwinden. 3 gramm leichter, aber dafür im Kopf frei, machte ich mich wieder auf den Weg. Kurz vor dem Ernst Reuter Platz hatte ich den Pacemaker wieder erreicht und versuchte,ihm zu folgen. Schnell merkte ich, das das dranbleiben eine echte Aufgabe ist. Einmal kurz nicht aufgepasst, waren gleich etliche Leute zwischen uns. Also immer volle Konzentration behalten. KM 10 erreichte ich in 56:02 - das sah doch schonmal gut aus. Erstaunlicherweise war es an den Wasserstationen kein Problem, an Wasser zu kommen - das hatte ich mir schlimmer vorgestellt.
Beim Halbmarathon zeigte die Uhr 1:58:05 an - eigentlich gut im Plan, aber da ich vorher immer in der zweiten Hälfte einen deutlichen Einbruch hatte, machte ich mir sorgen, ob dies reicht.Ich versuchte immer, etwas Vorsprung auf den Pacemaker zu bekommen, aber wirklich Platz konnte ich nicht zwischen uns bringen - spätestens an der nächsten Verpflegungsstelle waren wir wieder gleichauf.
Bei KM 25 stand die Uhr auf 2:20:28 - und langsam wurden die Beine schwer. Ich nahm mir als nächstes Ziel den Platz am wilden Eber vor - bis dahin wollte ich das Tempo halten. Dort angekommen genoß ich die Stimmung und lief einfach weiter. Der 4:00 Pacemaker war immer ungefähr auf meiner Höhe - und ich wollte ihm nun mindestens bis KM 30 folgen. Irgendwo auf dieser Höhe muss auch die Station mit der Gel-Verpflegung gewesen sein - lustig, wie man fast auf dem Boden festgeklebt ist. Ich hoffte inständig, das dieser Zeitverlust sich später nicht bemerkbar machte :-)
Je weiter wir kamen, desto besser wurde die Stimmung. es gab nun kaum noch Streckenteile, die nicht von Menschenmengen gesäumt waren.Genau so hatte ich mir das vorgestellt und gewünscht. KM 30 durchlief ich in 2:49:04. Das könnte noch passen - wenn nicht der übliche Einbruch kam. Also teilte ich mir die Strecke in kleinere Abschnitte ein. Jetzt erstmal bin KM32 das Tempo durchhalten. Das klappte gut, also weiter bis KM 34 - hier bin ich in Hannover bisher immer eingebrochen. Aber es ist denn doch etwas anderes, ob man durch den Menschenleeren Georgengarten läuft, oder ob man auf den Kudamm einbiegt.Also weiter, bei KM 35 stand die Uhr auf 3:17:21. Das müsste doch klappen. Kurz danach eine Verpflegungsstation - der Wunsch meiner Beine nach einer kurzen Pause war unüberhörbar und auch nicht mehr zu ignorieren. Also holte ich mir in guten Fußgängertempo einige Becher Wasser und verteilte sie über und in meinem Körper, dazu gab es einige Stücke Apfel. Nun hatte ich den 4:00 Pacemaker endgültig verloren. Aber hey, ich hab mich jetzt 36 KM abgerackert, das lasse ich mir doch jetzt nicht mehr nehmen. Den nächsten Kilometer lief ich in 4:30 - geht doch. Vorbei am Potsdamer Platz zog sich die Leipziger Strasse ewig lang hin. Mir war klar, das einige Freunde von mir auf der App des Marathons meine Zeiten verfolgten. Der Gedanke, diese Leute zu überraschen, beflügelte mich zusätzlich. Endlich ging es von der Leipziger Strasse ab in Richtung Gendarmenmarkt. Bei KM 40stand die Uhr auf 3:46:59. Das wird eng, ist aber zu schaffen. An der allerletzten Wasserstelle noch einmal kurz Kraft tanken, denn ging es auf den Boulevard "Unter den Linden". das Brandenburger Tor in Sichtweite, dazu noch Anfeuerung am Erdinger Bogen. Am Brandenburger Tor ein Blick auf die Uhr - noch ca 1,5 Minuten zeit für die letzten Meter - das sollte passen. Die Atmosphäre hier war unbeschreiblich. Aus den Lautsprechern dröhnte "Viva Colonia" in einer Sprache oder einem Dialekt, den ich nicht kannte - na, die wollen mir wohl Beine machen, in dem sie mich zum weglaufen anregen :-). Dann endlich durchs langersehnte Ziel - 3:59:24 standen auf der Uhr. Ich konnte es einfach nicht glaube, das ich dieses Ziel erreicht hatte, und schrie meine Freude in den Himmel. Wahnsinn!!!!! Was war das für ein Gefühl, sich auf die Reichstagswiese fallen zu lassen, und das erlebte Revue passieren zu lassen. Leute, nehmt keine Drogen, trinkt keinen Alkohol, lauft einfach den Berlin-Marathon.
Abends ging es denn noch etwas essen - lustig, das meine Begleiter - die den Marathon nicht gelaufen sind - für die U-Bahn plädierten. während ich unbedingt die 4 KM zum Restaurant laufen wollte. Ich fühlte mich noch so gut, da haben die Glückshormone wohl gute Arbeit geleistet.
Danke Berlin für diesen geilen Lauf !
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